Gott zum Gruße
Mit den Tasten eines Pianos lassen sich hohe, tiefe und viele Töne dazwischen anschlagen. Sie sind zum Sprachbild für Vielfalt geworden. Die „Klaviatur der Gefühle“ beispielsweise bezeichnet das große Spektrum menschlicher Empfindungen und Gemütsbewegungen – von „himmelhochjauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ und mit allem, was zwischen den Hochs und Tiefs im Leben liegt. Schier unerschöpflich mutet die Fülle der Melodien und musikalischen Stimmungen an, die auf einem Flügel hervorgebracht werden können. Entsprechend unterscheiden sich die Anlässe, aus denen in die Tasten gehauen wird. Im großen Saal des Martin-Luther-Hauses im Schulweg steht der Flügel zwischen einem Altar, der zu Andacht und Gebet einlädt, und Tischen, an denen Gremiensitzungen, Diskussionsrunden oder auch Kaffeetafeln stattfinden können. Ganz gleich, ob gearbeitet, gespielt oder gefeiert, gebangt, geweint, gelacht oder gehofft wird – die Klaviatur des Pianos in unserem Gemeindehaus hat immer die richtigen Töne parat. Darin ist sie der Sprachgewalt unseres Gottes nicht unähnlich. Gottes Wort ist alles andere als eintönig, so wie Gott nicht einfältig ist. Pfingsten und der darauffolgende Sonntag Trinitatis, der Tag der Heiligen Dreifaltigkeit, feiern Gott und seine himmlische „Klaviatur“ von Möglichkeiten, sich als Gegenüber zu uns in Beziehung zu setzen. Der Apostel Paulus wünscht der christlichen Gemeinde, fortwährend mit der unergründlich vielfältigen Erfahrung unseres dreieinen Gottes zu leben (2. Kor. 13,13): Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!
Diesem Wunsch schließe ich mich gerne an.
Ihr Pastor Martin Haasler.