Nun ist es schon soweit: Am 4. Advent 2020 werde ich in den Ruhestand verabschiedet. Die fast 36 Jahre sind wie im Fluge vergangen. Gerne erinnere ich mich zurück an meinen ersten Abend in Stockelsdorf Anfang des Jahres 1985. Ich habe mir kurz vor meiner Ordination zum Pastor zwei Stellen angucken können: Eine in Mori und die andere im Zentrum von Stockelsdorf. Für die Stelle neben Pastor Schulz habe ich mich dann beworben und bin vom Kirchenvorstand gewählt worden. In der Lohstraße 146 war schon ein Grundstück von der Kirchengemeinde für den neuen Pastor gekauft worden. Nun galt es, die Planung und den Bau weiter voranzutreiben. Das neue Gebäude wurde am 31.10.1987 eingeweiht, und es begann sich mit Leben zu füllen. Daneben waren zunächst die Religionspädagogik in den beiden Kindergärten in Stockelsdorf, Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen sowie auch Gottesdienste – in und mit den Schulen – meine wichtigsten Aufgaben. Aber auch die Kinderkirche in der Lohstraße sowie die Veranstaltungen mit Erwachsenen und Senioren erfreuten sich steigender Beliebtheit. So gehen die Erinnerungen zu Vielem zurück. Besonders der weitere Bau und Ausbau von Kindertagestätten, das Neueindecken des Kirchendachs, das 100jährige Kirchenjubiläum, die Fusion der beiden Kirchengemeinden Stockelsdorf und Stockelsdorf-Mori sowie die Umgestaltung des Ortsmittelpunkts rund um die Kirche haben meine Zeit in Stockelsdorf geprägt. Gerne erinnere ich mich auch zurück an meine aktive Fußballzeit beim ATSV Stockelsdorf, die Surffreizeiten mit Jugendlichen in Dänemark, manchen Auftritt mit unserer Kirchenband, Gemeindefeste, Hochzeiten, Jubiläen, Partnerschaftreisen und vielfältige andere Begegnungen.
Natürlich gab es auch immer wieder Schweres zu durchstehen und zu überwinden. Mancher Abschied, Zeiten des Umbruchs und der Veränderungen sind mir im Gedächtnis. Auf jeden Fall war es nie langweilig in Stockelsdorf. Immer gab es Neues zu bewältigen. Und immer wieder gab es vor allem die Menschen, die da waren und geholfen haben, die bereit waren, einen gemeinsamen Weg zu finden. Es waren so viele Menschen in ganz unterschiedlichen Bereichen, denen ich „Danke“ sagen möchte! Ich bin sehr dankbar für die Jahre in der Gemeinde Stockelsdorf. Und auch, wenn ich nun in der Zwischenzeit nach Lübeck gezogen bin, bleibe ich ja in der Nähe.
Über dem 4. Advent steht als Losungswort ein Wort aus dem 40. Psalm, Vers 17: „Die dein Heil lieben, lass auf allen Wegen sagen: Gott, der Herr, sei hoch gelobt.“ Für mich ist es ein Wort, das passt. Viele Wege durfte ich gehen. Viele Wege mit Euch und Ihnen, aber auch viele Wege in und durch die Welt. Und immer wieder habe ich gespürt: Gott ist es, der mich annimmt und heil werden lässt. Im Vertrauen auf ihn „kann ich über Mauern springen“. Er schenkt mir Kraft, Mut und Einsicht, meinen Weg zu finden. Er sei hoch gelobt alle Tage.
Mit herzlichen Grüßen Ihr Hans Kilian, Pastor