
Die Ostereier
Eier sind einerseits Zeichen für Fruchtbarkeit. Aus ihnen schlüpfen im Frühling kleine Küken. Außerdem kann man Eier mit dem Grab vergleichen, in dem Jesus lag: Es war ein Felsengrab, das durch einen schweren Stein verschlossen war. Am Ostermorgen war er weggerollt. Ähnlich wie sich ein kleines Küken seinen Weg aus einem Ei durch die harte Schale bricht, so kann das Ei an Jesus erinnern, der aus dem Felsengrab aufersteht. Dass wir Ostereier gern verstecken und vor allem Kinder sie suchen, geht auf eine Tradition des jüdischen Passahfestes zurück: Es erinnert an die Flucht des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten. Bei ihrer Flucht hatten die Israeliten nicht genug Zeit, die Brote, die sie als Nahrung mitnehmen wollten, aufgehen zu lassen. In Erinnerung daran isst man in einer jüdischen Familie zu Passah grundsätzlich nur Brot, das ohne Hefe oder Sauerteig gebacken ist, nicht in irgendeiner Form gegoren hat, also "ungesäuerte" Fladen. Um alles, was sauer ist, zu entfernen, machen viele jüdische Familien ihr Haus vor Passah gründlich sauber. Einige Mütter nehmen ein Stück Sauerteig und verstecken es irgendwo im Haus. Die Kinder suchen danach wie bei uns nach Ostereiern und wer es findet, bekommt eine Süßigkeit.
In diesem Sinne: viel Spaß beim Ostereiersuchen.
Gesegnete Ostern und bleiben Sie behütet
Ihre und Eure Maren Griephan