
Bitte warten
„Bitte warten. – Please hold the line“, so lautete die Ansage als ich die Störungsstelle
der Telefongesellschaft anrief.
Während ich also der Aufforderung der digitalen Stimme folgte und abwartete, was passiert, hatte ich Zeit, mich beim Warten zu beobachten.
Dabei war ich über mich selbst verwundert, welche Ungeduld ich beim Warten an den Tag legte. Bereits nach wenigen Minuten lief ich unruhig in meiner Wohnung auf und ab und haderte mit der Situation, empörte mich über die mangelnde Kundenfreundlichkeit und die Zumutung, mich so lange in der Warteschleife zu halten.
Wir als Christinnen und Christen sind doch eigentlich Menschen, die die Haltung des Wartens in sich tragen. Wir sind „wartende“ Menschen.
Wir warten und hoffen darauf, dass Gott in unser Leben kommt, dass er Anteil an unserem Leben nimmt, unser Leben zu einem guten Ziel führt.
Wir halten Ausschau nach Gott und vertrauen uns Gott an, der uns verspricht
„Ich bin da“.
Der Advent, den nun beginnt, ist in besonderer Weise Wartezeit. Wir sind eingeladen, unseren Alltag zu entschleunigen, zur Ruhe zu kommen und Ausschau nach Gott zu halten, nach ihm, der sich immer wieder neu zeigt.
Das wird spürbar in der Nacht von 24. auf den 25. Dezember, in der Gott Mensch wird und zu uns auf die Erde kommt, uns nahe sein will.
Darauf lohnt es sich doch zu warten.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese besondere Wartezeit auf Weihnachten genießen können, sich an Kerzenlicht und Plätzchen erfreuen und die Vorfreude auf Weihnachten Platz bekommt, sich zu entfalten.
Bleiben Sie behütet auf ihrem Adventsweg
Ihre und eure Maren Griephan